NEUN PROJEKTE FÜR MÜNSTER
MÜNSTER (nos/flo/www.meinbezirk.at). Die Resultate des Gemeindeentwicklungsprozesses liegen vor und wurden der Steuerungsgruppe und dem Gemeinderat am Montag, dem 11. Mai, präsentiert. Die Arbeit mit den Experten in den vergangenen Monaten ergab für Münster insgesamt neun Projekte, die die Gemeinde im Rahmen einer langfristigen Planung gerne umsetzen möchte: Wohnanlage; Betreutes Wohnen; Ausbau Glasfaser; Bau eines Dorfzentrums; ein funktionales Zentrum; ÖBB Haltestelle Münster; Rad- & Fußgängerbrücke; Generationenspielplatz; Fun-Court. Für die Projekte werden in weiterer Folge die Machbarkeiten – finanziell, zeitlich und raumordnerisch– analysiert und ein Mehrjahresplan zur Realisierung aufgestellt. Anschließend soll mit der Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen begonnen werden.
Bürgermeister und Communalp freuen sich über die gute Zusammenarbeit.
Bürgermeister Werner Entner freut sich sehr über die professionelle Begleitung durch die Communalp GmbH und die Qualität der vorgestellten Projekte: „Die externe Begleitung brachte die notwendige Außensicht und die Expertise für die Ausarbeitung der Maßnahmen.“ Er freute sich zudem über die aktive Beteiligung der Münsterer Bevölkerung: „Die BürgerInnenbeteiligung ist aus unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken. Nur mit deren Hilfe können wir die Bedürfnisse tatsächlich ausmachen und sie schlussendlich auch umsetzen. Mit der Communalp GmbH haben wir für diese Anforderungen genau die richtige Partnerin gefunden.“ Walter Peer, Geschäftsführer der Communalp GmbH, freut sich, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann: „Auch in Münster hat sich wieder gezeigt, dass wir mit der Struktur der acht Daseinsgrundfunktionen von den Bürgerinnen und Bürgern im Beteiligungsprozess die richtigen Antworten für eine nachhaltige Gemeindeentwicklung bekommen. Die strategische Planung und die Umsetzung von vorausschauenden Projekten machen für uns die Qualität im Gemeindeentwicklungsprozess aus.“ Beide waren sich einig, dass die wohlwollende Mitarbeit der BürgerInnen nicht nur zur Akzeptanz der Projekte beträgt, sondern den ganzen Prozess erst möglich macht: „Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit den Münsterer BürgerInnen und freuen uns, wenn die Projekte in den nächsten Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden.“
Münster startete im Sommer vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit der Communalp GmbH den Gemeindeentwicklungsprozess. Im Rahmen der Kooperation wurde in vier Schritten das Entwicklungspotenzial der Gemeinde ermittelt, mit dem Ziel, die Maßnahmen innerhalb eines mehrstufigen Realisierungsplans umzusetzen. Begonnen wurde damit, den Ist-Stand zu ermitteln. Dabei wurden Daten und Fakten sowohl von statistischen Plattformen gesammelt als auch Daten aus dem Internet abgefragt und schlüssig aufgearbeitet. Die daraus resultierenden Schlussfolgerungen waren dann die Basis für die aktive BürgerInnenbeteiligung in Form von Workshops und Fragebögen sowie Einzelinterviews. Bei der Definition des Sollzustandes wurden schlussendlich die Strategien für den Handlungsbedarf entwickelt um im nächsten Schritt dafür einen Umsetzungsplan für die nächsten Jahre zu definieren.
Details im Gemeinderat Im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Montag, den 11. Mai, präsentierte Walter Peer, der Geschäftsführer der Communalp, dem Gemeinderat Münster rund um Bürgermeister Werner Entner und Vize-Bgm Harald Mair konkrete Projektvorschläge für die Zukunft des Ortes. „Die Beteiligung der Bevölkerung war unheimlich groß,“ lobte Peer den Workshop in der örtlichen Turnhalle im Juni des Vorjahres, an dem sich mehr als 80 Bürger beteiligten. Im Laufe des Prozesses wurden insgesamt 117 Maßnahmen, davon 78 baulich umzusetzende und 39 Strukturmaßnahmen, aufgenommen. „Mit einer so großen Fülle an Maßnahmen ist es schwierig, Priorisierungen durchzuführen!“ betonte Peer und erklärte, dass die Priorisierung anhand der beiden Punkte “Wichtigkeit” und “Dringlichkeit” erfolgte, und nur die wichtigsten Projekte weiterverfolgt wurden.
Als nächster Schritt wurde nach geeigneten Flächen und Räumen für die gewünschten Projekte gesucht. „Es wurde eine funktionale Raumplanung durchgeführt, welche aufzeigt, wo der ideale Standort für diese Projekte wäre,“ so Peer. Weiters betonte er, dass es sich hierbei um einen Vorentwurf und keinen Einreichplan handle und auch mit den Grundeigentümern noch keinerlei Verhandlungen durchgeführt wurden. Als idealer Platz für eine neue Wohnanlage in Münster wurde der Pfarranger vorgeschlagen. Durch reduzierte Stellplätze könnten auch die Kosten gesenkt werden und dadurch könnten sich junge Leute die Wohnungen eher leisten. Für das Betreute Wohnen wurde als Standort der Platz beim Sozialzentrum vorgeschlagen und eine maximale Variante mit einer Fläche von 4400 m2 im Plan konkret aufbereitet. „Ein Dorfzentrum muss nicht unbedingt nur rund um das Gemeindeamt sein, denn der fußläufige Radius dafür beträgt in einem Dorf zwischen 500 und 600 Metern!“ so Peer. Der Bedarf nach Räumlichkeiten für die Unterbringung der Kindergartengruppen wird steigen. Im kommenden Jahr rechnet man mit fünf Gruppen und es wird überlegt, die Kinder im Gemeindehaus unterzubringen. Ein funktionales Zentrum mit zusätzlichen Geschäften wie beispielsweise einer Drogerie sowie einem Therapeuten und einer Tankstelle könnte gegenüber des Feuerwehrhauses errichtet werden. „Wenn eine Tankstelle errichtet wird, muss als nächstes auch ein Betreiber gefunden werden,“ war im Rahmen der Diskussion zu vernehmen. Da der Bahnhof Münster-Wiesing fast 2,5 km vom Dorfzentrum entfernt liegt, möchten die Münsterer “so lange um einen neuen Bahnhof Münster-Mitte zu kämpfen, bis dieser endlich gebaut wird”. Eine Rad- und Fußgängerbrücke nach St. Gertraudi würde ungefähr 800.000 Euro kosten, das Problem könnte aber anders gelöst werden: Derzeit erhebt der Tourismusverband Mängel bei Fahrradwegen und Raststätten in der Region und ein anderer Lösungsvorschlag über eine bereits bestehende Brücke scheint zum Greifen nah. Als Standort für den modernen Generationenspielplatz wird der Gemeindewald Grünsbach vorgeschlagen. Ein solcher Generationenspielplatz wurde in Deutschland entworfen und in Salzburg bereits mehrfach erfolgreich realisiert. Auch für den Fun-Court wurde bereits ein passender Standort gefunden. Als nächster Schritt wird eine Machbarkeitsstudie, in der auch die Kosten der jeweiligen Projekte ermittelt werden, durchgeführt. Die Endpräsentation des Projektes findet voraussichtlich im kommenden Juni im Rahmen einer öffentlichen Gemeindeversammlung statt. Die Kosten des Projektes „Dorfentwicklung“ mit der Communalp GmbH belaufen sich auf rund 100.000 Euro.
http://www.meinbezirk.at/kufstein/politik/neun-ambitionierte-projekte-fuer-muenster-d1350941.html